Briefwechsel der Wilhelmine von Bayreuth

(Sire,

Ich bin seit zwei Tagen von meiner Italienreise zurückgekehrt und habe es für meine Pflicht gehalten, Eurer Majestät Mitteilung davon zu machen. Sie wäre eine der angenehmsten Reisen gewesen, wenn eine unerträgliche Hitze uns nicht dergestalt beeinträchtigt hätte, dass sie uns davonjagte. Ich habe die Markgräfin in Verona verlassen, von wo ich vorausgegangen bin. Und sie folgt in kleinen Tagesreisen. Ihre Gesundheit ist gut, und sie widersteht der Ermüdung besser als sonst jemand. Ich würde Eurer Majestät gerne Einzelheiten von der sehr interessanten Reise mitteilen, wüsste ich nicht, dass die Markgräfin sich darum kümmert. Es bleibt mir nur, Eurer Majestät der allerachtungsvollsten Verbundenheit zu versichern, und von der tiefen Hochachtung, mit welcher ich die Ehre habe, zu sein,

Sire,
Eurer Majestät untertänigster, ergebenster, treuester Bruder und Diener
Friedrich Markgraf von Brandenburg

Bayreuth, den 4. August 1755.)