Perspectivia

([o. O. ][Potsdam ]den 22. [September ]1754

Meine teuerste Schwester. Ich bin froh, zu vernehmen, dass Ihr neuer Krampfanfall glücklich vorübergegangen ist. Ich bin begeistert von der Idee, die dem Markgrafen in den Sinn gekommen ist, Sie den Winter in Montpellier verbringen zu lassen. Ich möchte Sie auf meinen Händen dorthin tragen, meine liebe Schwester, damit Sie dort Ihre Wiedergenesung fänden. Allem Anschein nach wird Ihnen die Milde des Klimas förderlich sein. Und dies wird ein gewonnener Winter sein, in einem kritischen Moment Ihrer Gesundheit, der für die Zukunft sehr entscheidend ist. Ich hoffe, dass Sie so freundlich sein werden, mir mitzuteilen, wie, auf welchem Wege und unter welcher Anschrift Sie meine Briefe erhalten möchten. Denn es wäre zu schmerzhaft für meine Freundschaft, einen Winter zu verbringen, ohne Ihnen zu schreiben. [… ]indessen hätte keine Beschäftigung [… ]mir angenehmer sein können, als diejenige, Sie der lebhaften Zuneigung und der hohen Wertschätzung zu versichern, mit welcher ich auf immer bin,

meine teuerste Schwester, Ihr treuester Bruder und Diener
Friedrich

[…].)