[… ]Ich weiß Sie unendlich viel lieber die Mysterien der Venus feiern als diejenigen des Mars. Ich wünsche von ganzem Herzen, dass Frau Krieg eine affektierte Kokette Wilhelmines «Madame la Guerre» ist vermutlich keine Anspielung auf eine reale Person. Wilhelmine spricht in einem literarischen Bild den langsam ausbrechenden Krieg Englands und Frankreichs in Amerika an, den sie offensichtlich gut wahrnimmt, und für Europa befürchtet, dort aber nicht erleben möchte. [JL] werde und die Trägheit der französischen Damen nachahmen möge. Möge sie doch in Amerika soviel kokettieren, wie es ihr gefällt, vorausgesetzt, dass sie uns in Deutschland in Frieden lässt. [… ] Ich nehme mir die Freiheit, Ihnen, mein teuerster Bruder, die Pläne zu schicken, von dem, was es von Pozzuoli bis nach Cumae an Bemerkenswertestem gibt, und einige Monumente in Rom, von denen man keine Zeichnungen veröffentlicht hat. Der Architekt konnte die vom Palast des Caracalla und des Titus – zwei Stücke, die es wert sind, gesehen zu werden – nicht machen, da er krank geworden ist. Ich weiß nicht, wie Ihnen die antike Malerei gefallen wird. Es gibt eine vergleichbare im Palast des Titus. Man hat dem Eigentümer bis zu 1000 Dukaten dafür angeboten, der nicht dulden wollte, dass man daran rührte. Sie ist bereits so beschädigt, dass man in zwei Jahren nichts mehr davon erkennen wird. Es gibt dort große Schönheiten. Raffael hat, den Künstlern und Kennern zufolge, sehr von diesen Malereien profitiert in Bezug auf die Komposition und die Haltungen [attitudes ]seiner Gemälde. Mir scheint, dass ein wenig Voreingenommenheit aus diesen Urteilen spricht, weil die Entwürfe [dessins ]äußerst schlecht sind, Arme und Beine sind von einer Länge, die in die Augen springt. Ich habe für einige Tage meine Einsamkeit verlassen, um mein neues Lager hier ein wenig herzurichten. Ich empfehle mich weiterhin ihrer kostbaren Erinnerung und bin mit aller erdenklichen Hochachtung und Zuneigung,